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Von FDJ

Freie Deutsche Jugend
Zentralrat


Resolution



Anlässlich des 60. Jahrestags der Befreiung von Auschwitz erklären wir:

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Die Gründung des Staates Israels 1948 war die direkte Folge des systematischen deutschen Massenmordes an Millionen von Juden. Es war die Konsequenz von Auschwitz. Mit der Gründung Israels schufen sich die Überlebenden der Shoa einen Zufluchtsort vor Antisemitismus und Mord – um nie wieder wehrlos zu sein. Die Sowjetunion drückte die Gründung Israels so aus: "Der Umstand, dass kein abendländisches Land in der Lage gewesen ist, die Grundrechte des jüdischen Volkes zu verteidigen und es gegen die von den faschistischen Henkern ausgelöste Gewalttätigkeit zu beschützen, erklärt den Wunsch der Juden, einen eigenen Staat zu gründen. Es wäre ungerecht, diese Tatsache nicht zu berücksichtigen und dem jüdischen Volk das Recht zu verweigern, seine Wünsche zu verwirklichen, besonders in Anbetracht all dessen, was es während des 2. Weltkrieges erleiden musste." (A. Gromyko, als Vertreter der UdSSR vor den Vereinten Nationen, 1948)
Nach dem Zweiten Weltkrieg ist es den demokratischen Kräften in Westdeutschland (im Gegensatz zur sowjetischen Zone und späteren DDR) nicht gelungen die Einhaltung des Potsdamer Abkommens der Alliierten von 1945 durchzusetzen und die Gründung der BRD zu verhindern, dies hätte die Restaurierung des deutschen Imperialismus unterbunden.

So wurde der deutsche Antisemitismus von der BRD nicht bekämpft, sondern im Gegenteil: Unter der Staatslosung „Freiheit und Demokratie“ sind Hitlers Nazi-Funktionäre und Judenmörder in leitenden Positionen eingesetzt worden, zum Aufbau ihrer Armee, Justiz, Polizei oder auch ihrer Geheimdienste. So blieb der Antisemitismus bis zur Gegenwart im deutschen Volk latent verankert und findet spätestens seit dem größer gewordenen Deutschland offene Erscheinungsformen. Nicht nur bei einzelnen Politikern, wie Möllemann oder Hohmann, sondern dies geht durch alle Schichten des Volkes bis tief in die deutsche Linke hinein. Übergriffe auf Juden und jüdische Einrichtungen sind inzwischen Alltag in Deutschland. Jüdische Friedhöfe werden geschändet, Synagogen brennen wieder!

[file-ebooks#8.pdf]Die Berliner Regierung beschloss, 60 Jahre nach Auschwitz, Zuzugsbegrenzungen jüdischer Menschen aus Osteuropa und Russland. Sie mischt sich heute offen in die innere Angelegenheiten des Staates Israels ein, welches die Souveränität Israels untergräbt. Geschah dies früher auf verbaler Ebene, so werden heute im deutschen Außenministerium Planungen für eine Neustrukturierung der Region im Nahen Osten entworfen. Die Bundesrepublik gehört zu den größten Finanziers von Organisationen, die die Vernichtung Israels und den Judenmord organisieren. Gleichzeitig scheut sie sich nicht davor in Erwägung zu ziehen, deutsche Soldaten in Israel zu stationieren.

Deutschland hat kein Recht, sich in die inneren Angelegenheiten Israels einzumischen. Es ist die Aufgabe und die Pflicht der demokratischen Kräfte der Berliner Republik das Existenzrecht Israels kompromisslos zu verteidigen.

Die FDJ macht es sich zur Pflicht, als antifaschistisch-demokratische Jugendorganisation, in dieser Berliner Republik jederzeit gegen verbale und physische antisemitische Angriffe offen aufzutreten. Unser Kampf gegen den Antisemitismus muss zugleich auch den Kampf gegen den deutschen Imperialismus beinhalten. Nur so sind wir solidarisch mit dem israelischen Volk.

18. September 2005

 
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  Kommentar zum Artikel von Stephan:
Mittwoch, 27.09.2006 - 18:04

so begeistert wie mein Vorredner bin ich von diesem Artikel leider nicht. Die Rolle der Sowjetunion bei der Staatsgründung herauszustreichen, ist zumindest ein schiefes Bild, wenn nicht gar dreist - werden doch sowohl der russische Antisemitismus verschwiegen, der damals von der sowjetischen Regierung allerdings nicht unterstützt wurde, es fehlt auch jeglicher Hinweis auf die russische Unterstützung der arabischen Anrainerstaaten Israels in den Kriegen von 1968 und 1973.

Schutzmacht Israels war (und ist) nicht die Sowjetunion sondern, so bitter das für den beißreflexverliebten Antiamerikaner in linken Kreisen sein mag, immer und stets die USA! Mit einem erheblichen Blutzoll, starben doch beispielsweise in der Beiruter Botschaft mehr US-Soldaten als während des zweiten Golfkrieges, die Toten des 11. September kann man da durchaus mit einordnen. Jeder Artikel, der dieses verschweigt, dafür aber die SU hervorhebt, macht sich unglaubwürdig!

An den guten Fellenx: Du wirst Schwierigkeiten haben "neutrale Quellen" für bundesdeutsche Unterstützung der arabischen Seite zu finden. "Die Bundesregierung begrüßt den steigenden Absatz deutscher Waffen in der arabischen Nahostregion und wünscht den dortigen Mullahs allzeit 'Gut Schuß!' ". wirst Du nicht in der FAZ, dem Bundesanzeiger oder der Bäckerblume finden, es gilt ein wenig zwischen den Zeilen zu lesen. Vielleicht der Irak-Skandal, als die USA aufdeckten, daß das Regime von Saddam Hussein sich vor allem auf deutsche Technologie stützte - bei der Entwicklung atomarer, biologischer und chemischer Waffen, letztere wurden ja bekanntlich auch eingesetzt.

Zum "linken Rassismus": DA hast Du Dich vergaloppiert, und zwar mit Schmackes und vollkommen quer zum eigentlichen Geläuf. Rassismus benötigt als Grundvoraussetzung eine Definition über "Menschenrassen", dieses wirst Du bei den Linken nicht finden. Was Du vielleicht meinst, wäre eine Art blinder Fleck ín der Beurteilung Israels aufgrund deutscher Vergangenheit. Aber auch mit der Überlegung kommst Du nicht weiter, unappetitlicherweise schwingt bei solch Argumentation immer eine Relativierung der Naziverbrechen mit, zudem der wie ein Eiterpickel drängende Wunsch nach Revision ("wir würeden ja gerne unsere Meinung sagen, aber wir dürfen nicht, wegen Sachen, die wir selbst nicht begangen haben und die wir damals nicht gemacht hätten") - außerdem geht diese Kritik, so schmuddelig sie sein mag, am Artikel vorbei. Brennende Synagogen sind eben kein tolerierbarer Normalzustand, weder damals noch heute.


  Kommentar zum Artikel von 127757:
Mittwoch, 27.09.2006 - 15:23

also erstmal: super Artikel - ich wusste gar nicht, daß die FDJ so fit drauf ist! Kann man als Wessi da Mitglied werden? smiley)

@Fellanx:
Na, da kennt sich aber einer aus mit der Materie, wa?

"Damit hatten nicht umbedingt die demokratischen Kräfte in Westdeutschland etwas zu tun, weil die Gründung eines westdeutschen Staates auf der 6-Mächte-Konferenz (GB,FR,USA,Beneluxländer)
1948 in London beschlossen wurde... Was die westlichen Siegermächte und die Benelux-Länder für ein Interesse an der "Restaurierung des deutschen Imperialismus" hatten, bleibt mir mehr als unklar!"

Die Welt ist eine einzige große Verschwörung... natürlich, hinter der BRD stecken "sechs Mächte", und der Mossad, und die CIA. Keine Deutschen. Und natürlich gabe es keine Interessen deutscher Konzerne, sich wieder hochzuschwingen. Wie denn auch, nachdem alle Kriegsprofite konfisiziert wurden, alle Rüstungsbetriebe enteignet wurden und die Schuldigen noch heute im Gefängnis sitzen. Und die Welt ist eine Scheibe und alle Menschen sind glücklich.

"und schon wieder! Quelle? bitte eine glaubwürdige..."
Und SCHON wieder! Ein bißchen kritischer gegenüber der bürgerlichen presse werden! Bitte!!

"Soweit ich weiß hat der israelische Staat seine Zustimmung gegeben, außerdem wäre das ein multinationaler (UN?-)Einsatz der im Einverständnis beider Konfliktparteien erwünscht ist..."
"Zustimmung geben" und wollen ist ein eklatanter Unterschied, junger Freund. Man kann auch unter Druck zu etwas zustimmen, weil man dazu gezwungen wird/ist. Israel steht ständig knapp vor der Vernichtung; die UNO hat sich in der Vergangenheit nicht gerade als Garant für die Existenz des Landes bewährt. Israel schaltet definitiv nur die UNO ein, wenn keine andere Wahl bleibt. Im Übrigen empfehle ich dir zu diesem Thema die Diskussion zum Artikel "wenn Israel fällt, fällt ein Teil der Menschheit". Da ist dieser Unfug von "multinationelen Einsätzen" bereits plausibel wiederlegt. Aber manche brauchen eben länger. Macht ja nix.

"Würde ich es auf die Spitze treiben wollen, würde ich sagen das ist linker Rassismus:
Man reduziert alles auf Glaubens- und "Rassen"-merkmale. Vielleicht sollte man Israel als Staat wie jeden anderen behandeln, natürlich mit besonderem Exsistensrecht, aber nicht umbedingt dieses immerwährende "Judenstaat"-gelaber..."

Also erstmal glaube ich, einen solchen Ton hier nicht akzeptieren zu müssen. Wer redet von "Rassismus" in der Resolution? Labern tust du. Und das weder mit Niveau noch orthographisch korrekt. Üble Mischung!


  Kommentar zum Artikel von 127778:
Mittwoch, 27.09.2006 - 12:35

"Nach dem Zweiten Weltkrieg ist es den demokratischen Kräften in Westdeutschland (im Gegensatz zur sowjetischen Zone und späteren DDR) nicht gelungen die Einhaltung des Potsdamer Abkommens der Alliierten von 1945 durchzusetzen und die Gründung der BRD zu verhindern, dies hätte die Restaurierung des deutschen Imperialismus unterbunden.
"


Damit hatten nicht umbedingt die demokratischen Kräfte in Westdeutschland etwas zu tun, weil die Gründung eines westdeutschen Staates auf der 6-Mächte-Konferenz (GB,FR,USA,Beneluxländer)
1948 in London beschlossen wurde... Was die westlichen Siegermächte und die Benelux-Länder für ein Interesse an der "Restaurierung des deutschen Imperialismus" hatten, bleibt mir mehr als unklar!

Davon abgesehen war das sogenannte Potzdamer Abkommen kein Abkommen, sondern nur Absprechungen, die aber nicht per Unterschrift festgelegt wurden, außerdem hat sich die SU z.B. im Falle der Demontagen und Reparationen auch nicht unbedingt an die Vereinbarungen gehalten...

"Die Berliner Regierung beschloss, 60 Jahre nach Auschwitz, Zuzugsbegrenzungen jüdischer Menschen aus Osteuropa und Russland."

Zuzugsbegrenzung von osteuropäischen Immigranten oder Zuzugsbegrenzung von osteuropäischen Immigranten jüdischen Glaubens? Da müsste bei mir wohl eine eklatante Wissenlücke vorhanden sein, also bitte eine neutrale Quellenangabe!

"Die Bundesrepublik gehört zu den größten Finanziers von Organisationen, die die Vernichtung Israels und den Judenmord organisieren."

und schon wieder! Quelle? bitte eine glaubwürdige...

"Gleichzeitig scheut sie sich nicht davor in Erwägung zu ziehen, deutsche Soldaten in Israel zu stationieren."

Soweit ich weiß hat der israelische Staat seine Zustimmung gegeben, außerdem wäre das ein multinationaler (UN?-)Einsatz der im Einverständnis beider Konfliktparteien erwünscht ist...


Würde ich es auf die Spitze treiben wollen, würde ich sagen das ist linker Rassismus:
Man reduziert alles auf Glaubens- und "Rassen"-merkmale. Vielleicht sollte man Israel als Staat wie jeden anderen behandeln, natürlich mit besonderem Exsistensrecht, aber nicht umbedingt dieses immerwährende "Judenstaat"-gelaber...


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