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•NEUES THEMA07.07.2007, 11:05 Uhr
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W. T. | ||
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• Tarifvertrag in höchster Gefahr
Schrittweise weitet die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) ihren Streik in der Bauindustrie in Niedersachsen und Schleswig-Holstein aus. Über 1 500 Bauarbeiter auf über 220 Baustellen stehen mittlerweile im Streik. Sie streiken dafür, dass auch die baugewerblichen Arbeitgeberverbände in Niedersachsen und Schleswig-Holstein dem Schlichtungsergebnis zustimmen, damit es endlich im gesamten Bundesgebiet in Kraft treten kann.
[file-ebooks#23]Was treibt die Bauunternehmer in Hannover und Kiel, den von ihnen mit ausgehandelten Schlichtungskompromiss im nach hinein abzulehnen? "Die wollen die IG BAU in die Knie zwingen", vermutet der IG-BAU-Bundesvorsitzende Klaus Wiesehügel. Das Baugewerbe will die Tariflohnerhöhung von 3,1 Prozent nicht bezahlen: "Zu teuer", behaupten sie. Außerdem wollen sie allein nach Gutsherrenart bestimmen, ob es mehr oder weniger Geld gibt, als im Tarifvertrag vorgesehen - ein klarer Angriff gegen die gesetzlich verankerte Tarifautonomie.
In den Schlichtungsverhandlungen hatten die Arbeitgeber sogar eine Öffnungsklausel im Tarifvertrag durchgesetzt. Mit Zustimmung der IG BAU hätten danach die Löhne per Haustarifvertrag um bis zu acht Prozent abgesenkt werden können! Aber dieses "nicht ohne die IG BAU" - das ging den Herren Verbandsfunktionären dann doch zu weit. Lieber hätten sie nach eigenem Gutdünken die Löhne um "nur" drei Prozent gesenkt -, fiel ihnen nach der Schlichtung ein.
Den wirklichen Grund für die Ablehnung konnte man am 6. Juni in vielen Zeitungen nachlesen: "Nach dem Scheitern der Tarifeinigung am Bau fordert der Baugewerbeverband Niedersachsen das Ende des Flächentarifvertrages. ´Der Flächentarif ist ein Patient, der schon lange an der Herz-Lungen-Maschine angeschlossen ist´, sagte der Hauptgeschäftsführer des Verbandes, Hans Espel, in Hannover." Damit war die Katze aus dem Sack. "Wir können nicht in einem Tarifvertrag auf die Tarifautonomie verzichten", erklärt Klaus Wiesehügel. "Jetzt bleibt uns nichts anderes übrig, als für eine Lohnerhöhung und die Anerkennung der Tarifverträge im Baugewerbe zu kämpfen: Die Arbeitgeber wollen den Streik - und sie werden ihn bekommen!"
Innerhalb der IG BAU hat der Streik mittlerweile zu einer großen Solidarisierung geführt. Allein im Streikgebiet konnte die IG BAU seit Wochenbeginn 500 neue Mitglieder gewinnen. Und "auch auf Baustellen, wo die Bauarbeiter noch gezögert haben, konnten wir sie von der Notwendigkeit des Arbeitskampfs überzeugen", sagte Klaus Wiesehügel.
Die IG BAU wird neben den Baustellen in Hannover, Braunschweig, Göttingen, Celle, Lübeck, Hamburg und Lüneburg, weitere Baustellen in den Streik einbeziehen. Wie lange der Arbeitskampf dauert, ist noch nicht abzusehen.
[file-ebooks#23]Was treibt die Bauunternehmer in Hannover und Kiel, den von ihnen mit ausgehandelten Schlichtungskompromiss im nach hinein abzulehnen? "Die wollen die IG BAU in die Knie zwingen", vermutet der IG-BAU-Bundesvorsitzende Klaus Wiesehügel. Das Baugewerbe will die Tariflohnerhöhung von 3,1 Prozent nicht bezahlen: "Zu teuer", behaupten sie. Außerdem wollen sie allein nach Gutsherrenart bestimmen, ob es mehr oder weniger Geld gibt, als im Tarifvertrag vorgesehen - ein klarer Angriff gegen die gesetzlich verankerte Tarifautonomie.
In den Schlichtungsverhandlungen hatten die Arbeitgeber sogar eine Öffnungsklausel im Tarifvertrag durchgesetzt. Mit Zustimmung der IG BAU hätten danach die Löhne per Haustarifvertrag um bis zu acht Prozent abgesenkt werden können! Aber dieses "nicht ohne die IG BAU" - das ging den Herren Verbandsfunktionären dann doch zu weit. Lieber hätten sie nach eigenem Gutdünken die Löhne um "nur" drei Prozent gesenkt -, fiel ihnen nach der Schlichtung ein.
Den wirklichen Grund für die Ablehnung konnte man am 6. Juni in vielen Zeitungen nachlesen: "Nach dem Scheitern der Tarifeinigung am Bau fordert der Baugewerbeverband Niedersachsen das Ende des Flächentarifvertrages. ´Der Flächentarif ist ein Patient, der schon lange an der Herz-Lungen-Maschine angeschlossen ist´, sagte der Hauptgeschäftsführer des Verbandes, Hans Espel, in Hannover." Damit war die Katze aus dem Sack. "Wir können nicht in einem Tarifvertrag auf die Tarifautonomie verzichten", erklärt Klaus Wiesehügel. "Jetzt bleibt uns nichts anderes übrig, als für eine Lohnerhöhung und die Anerkennung der Tarifverträge im Baugewerbe zu kämpfen: Die Arbeitgeber wollen den Streik - und sie werden ihn bekommen!"
Innerhalb der IG BAU hat der Streik mittlerweile zu einer großen Solidarisierung geführt. Allein im Streikgebiet konnte die IG BAU seit Wochenbeginn 500 neue Mitglieder gewinnen. Und "auch auf Baustellen, wo die Bauarbeiter noch gezögert haben, konnten wir sie von der Notwendigkeit des Arbeitskampfs überzeugen", sagte Klaus Wiesehügel.
Die IG BAU wird neben den Baustellen in Hannover, Braunschweig, Göttingen, Celle, Lübeck, Hamburg und Lüneburg, weitere Baustellen in den Streik einbeziehen. Wie lange der Arbeitskampf dauert, ist noch nicht abzusehen.
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