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•NEUES THEMA01.05.2023, 23:39 Uhr
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• Ukraine: 9. Jt. Massaker Odessa
... daß das Gedächnis dieser Leute, die so links sind, wie sie sich fühlen, zweckgerichtet kurz ist, weiß ich. Meins ist es nicht: jW morgen:
Wie der Krieg begann
Ukraine: Vor neun Jahren setzten Faschisten das Gewerkschaftshaus in Odessa in Brand
Von Guillermo Quintero
Die Ukrainer werden selten gefragt, was sie von diesem Krieg halten, und selten, wenn überhaupt, kommen linke Persönlichkeiten zu Wort, die seit dem »Euromaidan«-Putsch für die Wiedererlangung minimaler Rechte in der Ukraine kämpfen. Einer, den man fragen kann, ist Alexej Albu aus Odessa, ein Mitglied der ehemaligen Kommunistischen Partei der Ukraine, der das Massaker im Haus der Gewerkschaften in Odessa überlebt hat, das 2014 von faschistischen Gruppen aus Kiew verübt wurde.
Gegen rechten Putsch
Albu berichtet bei einem Treffen in Donezk: »An diesem Tag habe ich wie durch ein Wunder überlebt, ich hatte großes Glück, aber viele Genossinnen und Genossen wurden getötet, und andere starben kurz darauf in Krankenhäusern, wir wissen nicht einmal genau, wie viele.« Jedesmal, wenn er seiner Kameraden gedenkt, holt Albu tief Luft und blickt auf: »Seitdem sind wir hier, es ist ein neues Leben.« Zu den Opferzahlen hält er fest: »In den Medien wurde die Zahl der Toten mit 40 bis 50 angegeben, aber wenn wir die Vermissten mitzählen, ist die Zahl noch viel höher.«
Albu konnte mit Hilfe von Lugansker Kollegen fliehen. »Ich musste weg, ich kam nach Donezk, wir haben mit anderen Genossen versucht, die Partei wiederaufzubauen, aber wir sind alle verstreut. In der Ukraine wurden alle linken Parteien verboten, alle werden verfolgt oder sind im Gefängnis, nur wegen unserer Ideen, weil wir die Denkweise der Nationalisten und Faschisten nicht teilen.« Albu präzisiert: »Wir haben versucht, im Exil eine linke Bewegung namens ›Borotba‹ aufzubauen, aber durch den Krieg war das sehr schwierig.« Mit erhobener Faust verabschiedet Albu sich: »Sie werden nicht durchkommen!« Der Abschiedsgruß erinnert an die Parole der Internationalen Brigaden und den Kampf gegen Franco in Spanien im Jahr 1936.
Donezk lebt in ständiger Gewöhnung an ukrainischen Artilleriebeschuss. »Ob auf Märkten, in Schulen, Krankenhäusern, Hotels, Parks oder auf der Straße selbst – überall kann es passieren, dass eine Bombe auf dich fällt«, sagen Karina Schewzowa und Alexej Schewzow, ein Ehepaar, das sich als gewöhnliche Bürger Odessas bezeichnet. Die beiden leben in Donezk als Ergebnis eines Austauschs von kriegsgefangenen ukrainischen Soldaten und als Separatisten bezeichneten Kämpfern. 2014 und 2015 hatten sie mit Sprengstoff das Hauptquartier des »Asow«-Bataillons und der faschistischen Organisation »Rechter Sektor« angegriffen, die beschuldigt wird, das Massaker im »Haus der Gewerkschaften« am 2. Mai 2014 geplant und daran teilgenommen zu haben.
»Wir lebten ein normales Leben, bis 2014, als der ›Maidan‹ war, in Odessa nahmen wir an den Anti-›Maidan‹-Protesten teil, weil wir nicht wollten, dass unser Land plötzlich von Leuten mit denselben faschistischen und nazistischen Ideen kontrolliert wird, gegen die unsere Großmütter und Großväter gekämpft hatten«, sagt Karina Schewzowa. »Viele Menschen schlossen sich dem Protest an, am 2. Mai gab es eine große Kundgebung.« Aber dann seien in großen Gruppen Faschisten aus Kiew gekommen, getarnt als Fans einer Fußballmannschaft. »Später wurde klar, dass dies geplant und mit der Polizei koordiniert war, aber zu diesem Zeitpunkt hatten wir keine Ahnung.«
Karina Schewzowa berichtet: »Sie begannen uns mit Stöcken, Steinen, Gewehren und Molotowcocktails anzugreifen. Wir flüchteten in das Gewerkschaftshaus, weil wir glaubten, dass die Polizei kommen würde, um sie zu verhaften, aber das geschah nicht. Viele Menschen wurden verprügelt, einige zu Tode, die Nationalisten warfen ›Molotowcocktails‹, viele Menschen verbrannten. Mein Mann wurde verprügelt und schwer verletzt. Zu meinem Glück kam ich aus dem Gebäude heraus, als die Feuerwehrleute die Angreifer baten, einige Frauen herauszulassen, und da das Fernsehen zu diesem Zeitpunkt anwesend war, wagten sie nicht, uns etwas anzutun.« Obwohl Alexej Schewzow sehr ruhig ist, spricht er mit viel Gefühl. Als würde er diese Jahre noch einmal durchleben, erzählt er: »Wir sahen, dass alles, was an diesem Tag geschah, sehr schlimm war, und wir beschlossen, dass wir nicht länger tatenlos zusehen wollten, was geschah. Ein dunkler Nebel hatte sich über unser Leben gelegt.«
Das Massaker im Gewerkschaftshaus war der Anlass, in Lugansk und Donezk Referenden abzuhalten, um sich zu unabhängigen »Volksrepubliken« zu erklären. Die Krim wiederum beantragte den Anschluss an Russland. Daraufhin leitete die Ukraine eine sogenannte Antiterroroperation ein, um die Kontrolle über die Donbass-»Volksrepubliken« wiederzuerlangen. Seitdem hat dieser Krieg Tausende von Menschenleben gefordert. Zwar wurden zwei Friedensabkommen unterzeichnet, »Minsk I« und »Minsk II«, aber nach Auskunft der damaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel dienten sie nur dazu, Zeit zu gewinnen und die Ukraine aufzurüsten.
Alexej Schewzow fährt fort: »Wir haben zunächst eine Organisation gegründet, deren Ziel es war, die Stützpunkte der faschistischen Gruppen anzugreifen, insbesondere diejenigen, die an dem Massaker beteiligt waren. Wir planten alles genau und führten es so aus, dass keine Menschenleben zu beklagen waren.« Später schloss Alexej sich der Miliz der »Volksrepublik« Donezk an, sei aber nach einiger Zeit wieder entlassen worden. Beim Gespräch holt uns das dumpfe Grollen der Explosionen von Artilleriegranaten in die Gegenwart zurück.
Jedesmal, wenn Karina Schewzowa sich an etwas Wichtiges erinnert, verkrampfen sich ihre Hände. Sie sagt: »Wir hatten die volle Unterstützung der Bevölkerung, ich wusste, dass mir die gleiche Rolle zukam, die bereits meine beiden Großmütter erfüllt hatten, nämlich gegen Naziinvasoren zu kämpfen, das ist unsere historische Verbindung.« Für einen Moment blickt Alexej Schewzow auf, vielleicht denkt er an seine Großeltern: »Wir haben sieben Monate lang im Untergrund gearbeitet.« Das ist eine lange Zeit für eine so kleine Gruppe. »Aber wir wussten, dass alle, die nach uns suchten, von auswärts kamen. Wir dagegen hatten unser ganzes Leben in Odessa gelebt, und wir wollten die Unterdrückung und die Gewalt beenden, die diese Übeltäter vom ›Rechten Sektor‹ und ›Asow‹ unserem Volk antun.«
Gefangenschaft und Folter
»Der Sicherheitsdienst der Ukraine bezeichnete uns als eine Gruppe von ›terroristischen Kommunisten‹«, sagt Alexej Schewzow. »Obwohl keiner von uns Mitglied der Kommunistischen Partei war oder ist. Vielleicht brauchten sie einen weiteren Vorwand, um die Kommunistische Partei zu verbieten …« Schließlich seien sie von Einsatzkräften aus Kiew verhaftet worden. Schewzow senkt seinen Blick wieder ein wenig und erzählt mit klarer, aber ruhiger Stimme: »Sie haben mich in einen Keller gebracht, um mich unter Folter zu verhören, ich erlitt schwere Verletzungen, die anschließend mit mehreren chirurgischen Eingriffen behoben werden mussten.« Dann seien beide in ein Gefängnis verlegt worden.
Karina Schewzowa erläutert: »Ich wurde zwar nicht gewaltsam gefoltert, aber die Folter bestand darin, dass man mich sehr lange nicht schlafen ließ. Ich wurde ständig bedroht und eingeschüchtert.« Mit Bitterkeit merkt sie an: »Die ukrainischen Gerichte hatten in den fast fünf Jahren des Prozesses nicht genug Zeit, unsere Schuld zu beweisen. Sie berücksichtigten unseren Fall nicht, sondern verlängerten nur alle zwei Monate unseren Aufenthalt im Gefängnis. Seit dem Gefangenenaustausch sind bereits fast drei Jahre vergangen, aber das Verfahren wurde nicht abgeschlossen, der Fall wurde nicht geprüft, und das Urteil wurde nicht verkündet. Seit 2015! Acht Jahre sind vergangen! Und wir stehen auf keiner Fahndungsliste. Wir sind also unschuldig, denn niemand hat bewiesen, dass wir schuldig sind.«
»Im Gefängnis lebten wir zu viert in einem Raum von acht Quadratmetern mit zwei Etagenbetten. Zwei Quadratmeter für jeden von uns, wie in einer Gruft«, sagt Karina Schewzowa. »Wir überlebten dank der Hilfe von Leuten, die uns gegen den Faschismus unterstützten, sie brachten uns während der fünf Jahre, die wir im Gefängnis waren, ständig Essen – jetzt sind sie selbst in Gefahr.« Doch schließlich kamen Karina Schewzowa und Alexej Schewzow unerwartet frei. »Eines Tages nach fünf Jahren haben sie uns zu sich geholt, sie sagten, wir stünden auf einer Austauschliste. Das war eine große Überraschung für uns, eine Brise frischer Wind.«
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Wie der Krieg begann
Ukraine: Vor neun Jahren setzten Faschisten das Gewerkschaftshaus in Odessa in Brand
Von Guillermo Quintero
Die Ukrainer werden selten gefragt, was sie von diesem Krieg halten, und selten, wenn überhaupt, kommen linke Persönlichkeiten zu Wort, die seit dem »Euromaidan«-Putsch für die Wiedererlangung minimaler Rechte in der Ukraine kämpfen. Einer, den man fragen kann, ist Alexej Albu aus Odessa, ein Mitglied der ehemaligen Kommunistischen Partei der Ukraine, der das Massaker im Haus der Gewerkschaften in Odessa überlebt hat, das 2014 von faschistischen Gruppen aus Kiew verübt wurde.
Gegen rechten Putsch
Albu berichtet bei einem Treffen in Donezk: »An diesem Tag habe ich wie durch ein Wunder überlebt, ich hatte großes Glück, aber viele Genossinnen und Genossen wurden getötet, und andere starben kurz darauf in Krankenhäusern, wir wissen nicht einmal genau, wie viele.« Jedesmal, wenn er seiner Kameraden gedenkt, holt Albu tief Luft und blickt auf: »Seitdem sind wir hier, es ist ein neues Leben.« Zu den Opferzahlen hält er fest: »In den Medien wurde die Zahl der Toten mit 40 bis 50 angegeben, aber wenn wir die Vermissten mitzählen, ist die Zahl noch viel höher.«
Albu konnte mit Hilfe von Lugansker Kollegen fliehen. »Ich musste weg, ich kam nach Donezk, wir haben mit anderen Genossen versucht, die Partei wiederaufzubauen, aber wir sind alle verstreut. In der Ukraine wurden alle linken Parteien verboten, alle werden verfolgt oder sind im Gefängnis, nur wegen unserer Ideen, weil wir die Denkweise der Nationalisten und Faschisten nicht teilen.« Albu präzisiert: »Wir haben versucht, im Exil eine linke Bewegung namens ›Borotba‹ aufzubauen, aber durch den Krieg war das sehr schwierig.« Mit erhobener Faust verabschiedet Albu sich: »Sie werden nicht durchkommen!« Der Abschiedsgruß erinnert an die Parole der Internationalen Brigaden und den Kampf gegen Franco in Spanien im Jahr 1936.
Donezk lebt in ständiger Gewöhnung an ukrainischen Artilleriebeschuss. »Ob auf Märkten, in Schulen, Krankenhäusern, Hotels, Parks oder auf der Straße selbst – überall kann es passieren, dass eine Bombe auf dich fällt«, sagen Karina Schewzowa und Alexej Schewzow, ein Ehepaar, das sich als gewöhnliche Bürger Odessas bezeichnet. Die beiden leben in Donezk als Ergebnis eines Austauschs von kriegsgefangenen ukrainischen Soldaten und als Separatisten bezeichneten Kämpfern. 2014 und 2015 hatten sie mit Sprengstoff das Hauptquartier des »Asow«-Bataillons und der faschistischen Organisation »Rechter Sektor« angegriffen, die beschuldigt wird, das Massaker im »Haus der Gewerkschaften« am 2. Mai 2014 geplant und daran teilgenommen zu haben.
»Wir lebten ein normales Leben, bis 2014, als der ›Maidan‹ war, in Odessa nahmen wir an den Anti-›Maidan‹-Protesten teil, weil wir nicht wollten, dass unser Land plötzlich von Leuten mit denselben faschistischen und nazistischen Ideen kontrolliert wird, gegen die unsere Großmütter und Großväter gekämpft hatten«, sagt Karina Schewzowa. »Viele Menschen schlossen sich dem Protest an, am 2. Mai gab es eine große Kundgebung.« Aber dann seien in großen Gruppen Faschisten aus Kiew gekommen, getarnt als Fans einer Fußballmannschaft. »Später wurde klar, dass dies geplant und mit der Polizei koordiniert war, aber zu diesem Zeitpunkt hatten wir keine Ahnung.«
Karina Schewzowa berichtet: »Sie begannen uns mit Stöcken, Steinen, Gewehren und Molotowcocktails anzugreifen. Wir flüchteten in das Gewerkschaftshaus, weil wir glaubten, dass die Polizei kommen würde, um sie zu verhaften, aber das geschah nicht. Viele Menschen wurden verprügelt, einige zu Tode, die Nationalisten warfen ›Molotowcocktails‹, viele Menschen verbrannten. Mein Mann wurde verprügelt und schwer verletzt. Zu meinem Glück kam ich aus dem Gebäude heraus, als die Feuerwehrleute die Angreifer baten, einige Frauen herauszulassen, und da das Fernsehen zu diesem Zeitpunkt anwesend war, wagten sie nicht, uns etwas anzutun.« Obwohl Alexej Schewzow sehr ruhig ist, spricht er mit viel Gefühl. Als würde er diese Jahre noch einmal durchleben, erzählt er: »Wir sahen, dass alles, was an diesem Tag geschah, sehr schlimm war, und wir beschlossen, dass wir nicht länger tatenlos zusehen wollten, was geschah. Ein dunkler Nebel hatte sich über unser Leben gelegt.«
Das Massaker im Gewerkschaftshaus war der Anlass, in Lugansk und Donezk Referenden abzuhalten, um sich zu unabhängigen »Volksrepubliken« zu erklären. Die Krim wiederum beantragte den Anschluss an Russland. Daraufhin leitete die Ukraine eine sogenannte Antiterroroperation ein, um die Kontrolle über die Donbass-»Volksrepubliken« wiederzuerlangen. Seitdem hat dieser Krieg Tausende von Menschenleben gefordert. Zwar wurden zwei Friedensabkommen unterzeichnet, »Minsk I« und »Minsk II«, aber nach Auskunft der damaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel dienten sie nur dazu, Zeit zu gewinnen und die Ukraine aufzurüsten.
Alexej Schewzow fährt fort: »Wir haben zunächst eine Organisation gegründet, deren Ziel es war, die Stützpunkte der faschistischen Gruppen anzugreifen, insbesondere diejenigen, die an dem Massaker beteiligt waren. Wir planten alles genau und führten es so aus, dass keine Menschenleben zu beklagen waren.« Später schloss Alexej sich der Miliz der »Volksrepublik« Donezk an, sei aber nach einiger Zeit wieder entlassen worden. Beim Gespräch holt uns das dumpfe Grollen der Explosionen von Artilleriegranaten in die Gegenwart zurück.
Jedesmal, wenn Karina Schewzowa sich an etwas Wichtiges erinnert, verkrampfen sich ihre Hände. Sie sagt: »Wir hatten die volle Unterstützung der Bevölkerung, ich wusste, dass mir die gleiche Rolle zukam, die bereits meine beiden Großmütter erfüllt hatten, nämlich gegen Naziinvasoren zu kämpfen, das ist unsere historische Verbindung.« Für einen Moment blickt Alexej Schewzow auf, vielleicht denkt er an seine Großeltern: »Wir haben sieben Monate lang im Untergrund gearbeitet.« Das ist eine lange Zeit für eine so kleine Gruppe. »Aber wir wussten, dass alle, die nach uns suchten, von auswärts kamen. Wir dagegen hatten unser ganzes Leben in Odessa gelebt, und wir wollten die Unterdrückung und die Gewalt beenden, die diese Übeltäter vom ›Rechten Sektor‹ und ›Asow‹ unserem Volk antun.«
Gefangenschaft und Folter
»Der Sicherheitsdienst der Ukraine bezeichnete uns als eine Gruppe von ›terroristischen Kommunisten‹«, sagt Alexej Schewzow. »Obwohl keiner von uns Mitglied der Kommunistischen Partei war oder ist. Vielleicht brauchten sie einen weiteren Vorwand, um die Kommunistische Partei zu verbieten …« Schließlich seien sie von Einsatzkräften aus Kiew verhaftet worden. Schewzow senkt seinen Blick wieder ein wenig und erzählt mit klarer, aber ruhiger Stimme: »Sie haben mich in einen Keller gebracht, um mich unter Folter zu verhören, ich erlitt schwere Verletzungen, die anschließend mit mehreren chirurgischen Eingriffen behoben werden mussten.« Dann seien beide in ein Gefängnis verlegt worden.
Karina Schewzowa erläutert: »Ich wurde zwar nicht gewaltsam gefoltert, aber die Folter bestand darin, dass man mich sehr lange nicht schlafen ließ. Ich wurde ständig bedroht und eingeschüchtert.« Mit Bitterkeit merkt sie an: »Die ukrainischen Gerichte hatten in den fast fünf Jahren des Prozesses nicht genug Zeit, unsere Schuld zu beweisen. Sie berücksichtigten unseren Fall nicht, sondern verlängerten nur alle zwei Monate unseren Aufenthalt im Gefängnis. Seit dem Gefangenenaustausch sind bereits fast drei Jahre vergangen, aber das Verfahren wurde nicht abgeschlossen, der Fall wurde nicht geprüft, und das Urteil wurde nicht verkündet. Seit 2015! Acht Jahre sind vergangen! Und wir stehen auf keiner Fahndungsliste. Wir sind also unschuldig, denn niemand hat bewiesen, dass wir schuldig sind.«
»Im Gefängnis lebten wir zu viert in einem Raum von acht Quadratmetern mit zwei Etagenbetten. Zwei Quadratmeter für jeden von uns, wie in einer Gruft«, sagt Karina Schewzowa. »Wir überlebten dank der Hilfe von Leuten, die uns gegen den Faschismus unterstützten, sie brachten uns während der fünf Jahre, die wir im Gefängnis waren, ständig Essen – jetzt sind sie selbst in Gefahr.« Doch schließlich kamen Karina Schewzowa und Alexej Schewzow unerwartet frei. »Eines Tages nach fünf Jahren haben sie uns zu sich geholt, sie sagten, wir stünden auf einer Austauschliste. Das war eine große Überraschung für uns, eine Brise frischer Wind.«
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•NEUER BEITRAG03.05.2023, 03:06 Uhr
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Ukraine: 9. Jt. Massaker Odessa
... und KOMintern:
Odessa 2014: Das ungesühnte und mehr und mehr ‚vergessene‘ Pogrom inmitten Europas
1. Mai 2023
Am 2. Mai 2014 ereignete sich inmitten Europas das viehische Massaker in Odessa. Die Bilder des von faschistischen Mordbrennern und Todschlägern in Flammen gesetzten Gewerkschaftshauses und aus den oberen Etagen des lichterloh in Brand stehenden Gebäudes springenden Menschen gingen rund um die Welt. Die Aufklärung des nach dem gewaltsamen politischen Machtwechsel im Zuge des Maidan-Putsches erfolgten Pogroms mit mindestens 42 Toten und über 200 Verletzten wird von Kiew indes seither sabotiert. Und vor dem Hintergrund des aktuellen Weltordnungskrieges in der Ukraine, scheint es nun auch im – einst entsetzten – Westen weitgehend der Vergessenheit anheimgegeben zu werden. Nicht zuletzt auch vor dem historischen Hintergrund des 2. Mai’s als Tag an dem die Nazi-Faschisten vor exakt 90 Jahren die freien Gewerkschaften in Hitler-Deutschland zerschlugen und enteigneten. Mehr als Grund genug, das bis heute ungesühnten Odessa-Pogrom nochmals eingehender aufzuhellen und auch an seinem 9. Jahrestag den Opfern und massakrierten GewerkschafterInnen zu gedenken. Was also ereignete sich an diesem schicksalshaften Mai-Tag in der Hafenstadt am schwarzen Meer? Und warum?
Gedenkkundgebung anlässlich des Jahrestags des Massakers in Odessa: 2. Mai 2023, 18.00 Uhr, Schwarzenbergplatz (vor dem antifaschistischen Denkmal)
„Lauffeuer“: Der 2. Mai 2014
Der Journalist Ulrich Heyden, der zusammen mit Marco Benson 2015 auch den die Brand-Attacke auf das Gewerkschaftshaus und dessen politische Hintergründe ebenso aufhellenden wie bedrückenden Dokumentationsfilm „Lauffeuer“ zum Odessa-Massaker gedreht und das Pogrom in unermüdlichen Recherchen und Interviews umfassend aufgearbeitet hat, zeichnet den Ablauf der Ereignisse und Tathergang schon seinerzeit in seinem ersten ausführlicheren Artikel nach. „Schon mittags sammelten sich 1000 [Anm.: bis 1500] Fußballfans [Anm.: zu einem für den Abend anberaumten Erstligamatch zwischen dem örtlichen Club „Tschornomorez“ und der Mannschaft von „Metalist“ Charkiw] und aus der ganzen Ukraine in einem Sonderzug und mit Bussen angekarrte Mitglieder von Maidan-Hundertschaften und Aktivisten des Rechten Sektors zu einem `Marsch für eine einige Ukraine‘. Die rechten Aktivisten waren mit Helmen, Schildern, Schlagstöcken, Luftdruckpistolen und offenbar auch mit scharfen Waffen ausgerüstet. […] Sie wollten den prorussischen Kräften in der Stadt, die vor dem Gewerkschaftshaus ein Zeltlager errichtet hatten, eine schlagkräftige Lektion erteilen.“ Nach Rangeleien und anschließend schweren Auseinandersetzungen mit AntifaschistInnen am Nachmittag in der Innenstadt, „stieg der Hass auf die ‚Separatisten‘ ins Unermessliche.“ Und den weiteren Verlauf zunächst pointierend: „Per Megaphon rief der Funktionär der Klitschko-Partei ‚Udar‘, Andrej Jusow, dazu auf, zum Zeltlager der Regierungsgegner vor dem Gewerkschaftshaus zu gehen. Dort kam es dann zu einem Massaker.“
Vorspiel und Mobilisierung
Bereits Ende März hatten Kräfte des putschistischen, sog. pro-europäischen „Euromaidans“ und des „Rechten Sektors“ in Odessa gefordert „die Separatistennester in der Stadt zu liquidieren“. Allerdings stellten die AktivistInnen des „Euromaidans“ und Anhänger der neuen Putsch-Regierung in Odessa stets nur eine, wenn auch entschlossene, so doch zahlmäßig verschwindende, Minderheit dar. Mit den per Sonderzug aus Charkiw und aus weiteren Gebieten des Landes mit Bussen angekarrten faschistischen Hooligans und organisierten Radikalen des „Rechten Sektors“, war unter dem Vorwand eines Fußballligaspiels allerdings die kritische Masse für einen faschistischen Angriff auf die odessitischen Anti-Maidan-Kräfte zusammengezogen.
Faschistische Todschläger, Mordbrenner und Schulmädchen in Blau-Gelb
Schon während der Demonstration befanden sich unter den „pro-ukrainischen“ Demonstranten schwer bewaffnete und maskierte Männer etwas über dem Durchschnitt liegenden Alters in schusssicheren Westen und Tarnanzügen aus der rechten Szene von Charkiw und kam es im Zuge der Auseinandersetzung in der Innenstadt zu ersten Molotowcocktail-Würfen gegen AntifaschistInnen und Linke – die die Polizei im Geschäftsviertel allerdings noch unterband. Hier entstanden auch „einige der bestürzendsten Aufnahmen dieses Tages“, wie der bekannte jw-Journalist Reinhard Lauterbach damals schrieb. „Internetvideos zeigen fröhlich giggelnde Teenager mit um die Schultern geschlungenen blau-gelben Fahnen, wie sie Benzin in Flaschen füllen. (…) Jenseits allen moralischen Entsetzens über die Verrohung, die der Nationalismus schon bei Schulmädchen zeitigt, zeigen die Aufnahmen …, dass die blau-gelbe Seite gewaltbereit war und konkrete Absichten hatte. Denn niemand läuft weitab jeder Tankstelle mit Benzinkanistern durch die Stadt, wenn er nichts mit ihnen vorhat, und niemand hat ‚mal eben‘ Dutzende leere Flaschen zur Hand. Hier hatten Organisatoren vorgesorgt.“
Das Odessa-Pogrom 2014
Gegen 17.00 Uhr trafen hunderte Faschisten und Todschläger des „Rechten Sektors“ dann zum Sturm auf das Protestcamps ein. Dazu fackelten sie auch nicht lange, kesselten die sich am Platz befindlichen Anti-Maidan-AktivistInnen und GewerkschafterInnen ein und warfen umgehend Brandsätze in die Zelte. Die Attackierten, darunter u.a. auch PensionistInnen die Unterschriften für verschiedene politische Anliegen sammelten, flüchteten sich vor dem rechten Mob und den Flammen in das nahe und vermeintlich sichere Gewerkschaftshaus von Odessa. Aber auch in dieses warfen die Faschisten nach Kräften weite Molotowcocktails und setzen das Gebäude in Brand. Begleitend drangen andere Stoßtrupps auch über einen Seiteneingang ins Innere ein, machten Jagd auf Linke, KommunistInnen, GewerkschafterInnen und Antifaschisten und prügelten gnadenlos auf die Anti-Maidan-Aktivisten ein. Das Gewerkschaftshaus fing derweil mehr und mehr Feuer. Um den Flammentod zu entrinnen sprangen mehrere linke AktivistInnen und AntifaschistInnen noch aus den Fenstern des mittlerweile lichterloh brennenden Baus. Einige davon direkt in den Tod. Die nach ihren Sprüngen aus den oberen Stockwerken vielfach wiederum schwer verletzt und mit zahlreichen Knochenbrüchen sowie gebrochenen Gliedmaßen am Boden Liegenden wurden daraufhin von rechten Schlägern mit Eisenstangen und Baseballschlägern zu Tode geprügelt, sowie mit Stichwaffen angegriffen. Wer dem Pogrom nicht durch Verbrennung, Rauchvergiftung oder Sturz zum Opfer fiel, wurde vom mordbrennenden Mob so nochmals in letztem brachialen Gewaltexzess ins Jenseits befördert oder wenn sie „Glück“ hatten lediglich krankenhausreif geschlagen.
Auf Videoaufnahmen der später eingetroffenen Rettungskräfte sind zudem auch Opfer zu sehen, bei denen ausschließlich Gesicht und Köpfe verbrannt sind, wohingegen der Rest ihrer Körper von den Flammen unversehrt blieb – was auf parallele Erschießungen hindeutet. Anscheinend wurde deren Oberhaupt in der Hoffnung der Brand würde dann schon sämtliche Spuren verwischen noch zügig mit Benzin übergossen und in Brand gesteckt. Das deckt sich auch mit dem von Zeugen erkannten und auf einer Reihe von Filmdokumenten zu sehenden Mykola Wolkow (ein örtlicher Anführer der rechten Szene), der mit gezogener Pistole immer wieder auf Menschen zielt, die das in Flammen stehende Gewerkschaftshaus verlassen wollten. Nur drei Tage zuvor, händigte ihm der damalige Sekretär des ukrainischen Sicherheitsrats, Andrij Parubij, nachweislich an die zwei Dutzend schusssichere Westen aus – worauf nochmals zurückzukommen sein wird. Die Bilanz dieses faschistischen Blutrausches mitten in Europa: mindestens 42 Tote und über 200 Verletzte.
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Odessa 2014: Das ungesühnte und mehr und mehr ‚vergessene‘ Pogrom inmitten Europas
1. Mai 2023
Am 2. Mai 2014 ereignete sich inmitten Europas das viehische Massaker in Odessa. Die Bilder des von faschistischen Mordbrennern und Todschlägern in Flammen gesetzten Gewerkschaftshauses und aus den oberen Etagen des lichterloh in Brand stehenden Gebäudes springenden Menschen gingen rund um die Welt. Die Aufklärung des nach dem gewaltsamen politischen Machtwechsel im Zuge des Maidan-Putsches erfolgten Pogroms mit mindestens 42 Toten und über 200 Verletzten wird von Kiew indes seither sabotiert. Und vor dem Hintergrund des aktuellen Weltordnungskrieges in der Ukraine, scheint es nun auch im – einst entsetzten – Westen weitgehend der Vergessenheit anheimgegeben zu werden. Nicht zuletzt auch vor dem historischen Hintergrund des 2. Mai’s als Tag an dem die Nazi-Faschisten vor exakt 90 Jahren die freien Gewerkschaften in Hitler-Deutschland zerschlugen und enteigneten. Mehr als Grund genug, das bis heute ungesühnten Odessa-Pogrom nochmals eingehender aufzuhellen und auch an seinem 9. Jahrestag den Opfern und massakrierten GewerkschafterInnen zu gedenken. Was also ereignete sich an diesem schicksalshaften Mai-Tag in der Hafenstadt am schwarzen Meer? Und warum?
Gedenkkundgebung anlässlich des Jahrestags des Massakers in Odessa: 2. Mai 2023, 18.00 Uhr, Schwarzenbergplatz (vor dem antifaschistischen Denkmal)
„Lauffeuer“: Der 2. Mai 2014
Der Journalist Ulrich Heyden, der zusammen mit Marco Benson 2015 auch den die Brand-Attacke auf das Gewerkschaftshaus und dessen politische Hintergründe ebenso aufhellenden wie bedrückenden Dokumentationsfilm „Lauffeuer“ zum Odessa-Massaker gedreht und das Pogrom in unermüdlichen Recherchen und Interviews umfassend aufgearbeitet hat, zeichnet den Ablauf der Ereignisse und Tathergang schon seinerzeit in seinem ersten ausführlicheren Artikel nach. „Schon mittags sammelten sich 1000 [Anm.: bis 1500] Fußballfans [Anm.: zu einem für den Abend anberaumten Erstligamatch zwischen dem örtlichen Club „Tschornomorez“ und der Mannschaft von „Metalist“ Charkiw] und aus der ganzen Ukraine in einem Sonderzug und mit Bussen angekarrte Mitglieder von Maidan-Hundertschaften und Aktivisten des Rechten Sektors zu einem `Marsch für eine einige Ukraine‘. Die rechten Aktivisten waren mit Helmen, Schildern, Schlagstöcken, Luftdruckpistolen und offenbar auch mit scharfen Waffen ausgerüstet. […] Sie wollten den prorussischen Kräften in der Stadt, die vor dem Gewerkschaftshaus ein Zeltlager errichtet hatten, eine schlagkräftige Lektion erteilen.“ Nach Rangeleien und anschließend schweren Auseinandersetzungen mit AntifaschistInnen am Nachmittag in der Innenstadt, „stieg der Hass auf die ‚Separatisten‘ ins Unermessliche.“ Und den weiteren Verlauf zunächst pointierend: „Per Megaphon rief der Funktionär der Klitschko-Partei ‚Udar‘, Andrej Jusow, dazu auf, zum Zeltlager der Regierungsgegner vor dem Gewerkschaftshaus zu gehen. Dort kam es dann zu einem Massaker.“
Vorspiel und Mobilisierung
Bereits Ende März hatten Kräfte des putschistischen, sog. pro-europäischen „Euromaidans“ und des „Rechten Sektors“ in Odessa gefordert „die Separatistennester in der Stadt zu liquidieren“. Allerdings stellten die AktivistInnen des „Euromaidans“ und Anhänger der neuen Putsch-Regierung in Odessa stets nur eine, wenn auch entschlossene, so doch zahlmäßig verschwindende, Minderheit dar. Mit den per Sonderzug aus Charkiw und aus weiteren Gebieten des Landes mit Bussen angekarrten faschistischen Hooligans und organisierten Radikalen des „Rechten Sektors“, war unter dem Vorwand eines Fußballligaspiels allerdings die kritische Masse für einen faschistischen Angriff auf die odessitischen Anti-Maidan-Kräfte zusammengezogen.
Faschistische Todschläger, Mordbrenner und Schulmädchen in Blau-Gelb
Schon während der Demonstration befanden sich unter den „pro-ukrainischen“ Demonstranten schwer bewaffnete und maskierte Männer etwas über dem Durchschnitt liegenden Alters in schusssicheren Westen und Tarnanzügen aus der rechten Szene von Charkiw und kam es im Zuge der Auseinandersetzung in der Innenstadt zu ersten Molotowcocktail-Würfen gegen AntifaschistInnen und Linke – die die Polizei im Geschäftsviertel allerdings noch unterband. Hier entstanden auch „einige der bestürzendsten Aufnahmen dieses Tages“, wie der bekannte jw-Journalist Reinhard Lauterbach damals schrieb. „Internetvideos zeigen fröhlich giggelnde Teenager mit um die Schultern geschlungenen blau-gelben Fahnen, wie sie Benzin in Flaschen füllen. (…) Jenseits allen moralischen Entsetzens über die Verrohung, die der Nationalismus schon bei Schulmädchen zeitigt, zeigen die Aufnahmen …, dass die blau-gelbe Seite gewaltbereit war und konkrete Absichten hatte. Denn niemand läuft weitab jeder Tankstelle mit Benzinkanistern durch die Stadt, wenn er nichts mit ihnen vorhat, und niemand hat ‚mal eben‘ Dutzende leere Flaschen zur Hand. Hier hatten Organisatoren vorgesorgt.“
Das Odessa-Pogrom 2014
Gegen 17.00 Uhr trafen hunderte Faschisten und Todschläger des „Rechten Sektors“ dann zum Sturm auf das Protestcamps ein. Dazu fackelten sie auch nicht lange, kesselten die sich am Platz befindlichen Anti-Maidan-AktivistInnen und GewerkschafterInnen ein und warfen umgehend Brandsätze in die Zelte. Die Attackierten, darunter u.a. auch PensionistInnen die Unterschriften für verschiedene politische Anliegen sammelten, flüchteten sich vor dem rechten Mob und den Flammen in das nahe und vermeintlich sichere Gewerkschaftshaus von Odessa. Aber auch in dieses warfen die Faschisten nach Kräften weite Molotowcocktails und setzen das Gebäude in Brand. Begleitend drangen andere Stoßtrupps auch über einen Seiteneingang ins Innere ein, machten Jagd auf Linke, KommunistInnen, GewerkschafterInnen und Antifaschisten und prügelten gnadenlos auf die Anti-Maidan-Aktivisten ein. Das Gewerkschaftshaus fing derweil mehr und mehr Feuer. Um den Flammentod zu entrinnen sprangen mehrere linke AktivistInnen und AntifaschistInnen noch aus den Fenstern des mittlerweile lichterloh brennenden Baus. Einige davon direkt in den Tod. Die nach ihren Sprüngen aus den oberen Stockwerken vielfach wiederum schwer verletzt und mit zahlreichen Knochenbrüchen sowie gebrochenen Gliedmaßen am Boden Liegenden wurden daraufhin von rechten Schlägern mit Eisenstangen und Baseballschlägern zu Tode geprügelt, sowie mit Stichwaffen angegriffen. Wer dem Pogrom nicht durch Verbrennung, Rauchvergiftung oder Sturz zum Opfer fiel, wurde vom mordbrennenden Mob so nochmals in letztem brachialen Gewaltexzess ins Jenseits befördert oder wenn sie „Glück“ hatten lediglich krankenhausreif geschlagen.
Auf Videoaufnahmen der später eingetroffenen Rettungskräfte sind zudem auch Opfer zu sehen, bei denen ausschließlich Gesicht und Köpfe verbrannt sind, wohingegen der Rest ihrer Körper von den Flammen unversehrt blieb – was auf parallele Erschießungen hindeutet. Anscheinend wurde deren Oberhaupt in der Hoffnung der Brand würde dann schon sämtliche Spuren verwischen noch zügig mit Benzin übergossen und in Brand gesteckt. Das deckt sich auch mit dem von Zeugen erkannten und auf einer Reihe von Filmdokumenten zu sehenden Mykola Wolkow (ein örtlicher Anführer der rechten Szene), der mit gezogener Pistole immer wieder auf Menschen zielt, die das in Flammen stehende Gewerkschaftshaus verlassen wollten. Nur drei Tage zuvor, händigte ihm der damalige Sekretär des ukrainischen Sicherheitsrats, Andrij Parubij, nachweislich an die zwei Dutzend schusssichere Westen aus – worauf nochmals zurückzukommen sein wird. Die Bilanz dieses faschistischen Blutrausches mitten in Europa: mindestens 42 Tote und über 200 Verletzte.
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Das Massaker in Odessa war kein Betriebsunfall & die zwielichtige Rolle des seinerzeitigen CIA-Chefs
Die Abstinenz der Polizei bzw. die Untätigkeit der eintreffenden Bereitschaftspolizei, die das mörderische Treiben einfach gewähren ließ und dem Pogrom tatenlos zusah, die vielen weggedrückten Notrufe, die Untätigkeit der Feuerwehr (die jedoch von Rechten blockiert worden sein dürfte), wie eine Reihe weiterer schwerwiegender Indizien des äußerst gut organisierten und koordinierten Massakers, verweisen insgesamt auf eine abgekartete Operation.
Welche strategisch konkrete Rolle der kurz vor dem auf staatlichen Befehl sowie von rechtsextremen Rollkommandos und paramilitärischen faschistischen Milizen (wie den berüchtigten „Asow-Bataillone“ oder „Sammobrona-Kampfverband“, sowie „Aidar“- oder auch „Tornado“-Schergen) losgetretenen Bürgerkrieg gegen die östlichen Regionen dabei John Brennan spielte, kann bis heute nur gemutmaßt werden. Fest steht allerdings, dass der CIA-Direktor (wie auch die Agency unüblicher Weise bestätigte) kurz bevor der damalige ukrainische Interimsministerpräsident Arsenij Jazenjuk den Einsatz der Armee gegen die Aufständischen und Streikenden im Donbass befahl, Kiew besucht hat. Ab 15. April zog die ukrainische Armee dann zusammen mit einer kaum überblickbaren Anzahl – von Innenminister Arsen Awakow strikt gedeckten – rechtsradikalen und faschistischen Milizen gen Osten gegen das eigene Volk. Angefangen vom berüchtigten, im Zuge des Ukrainekriegs weiter verklärten, faschistischen „Asow-Bataillon“, über die paramilitärischen Milizverbände des „Führers“ des Rechten Sektors, Dimitro Jarosch, zu den Milizen der Bandera-Leute und anderer rechtsextremer und faschistischer Paramilitärs, sowie ausländischer Söldner und oligarchischer Privatarmeen. Ab dem übrigens selben 2. Mai des Odessa-Pogroms flog auch die ukrainische Luftwaffe ihre ersten Luftangriffe gegen ihre Anti-Maidan gesinnten Landleute. Dass Brennan, Spezialist für „Anti-Terror“-Operationen und ausgewiesener Befürworter der mit 9/11 von Washington legalisierten Folterpraktiken, kurz vor der Eskalation des Konflikts zum „längsten Krieg in Europa seit 1945“ (wie Ulrich Heyden den mit unterschiedlicher Intensität seit 2014 geführten, verheimlichten Krieg gegen den Donbass jüngst bezeichnete), Kiew besuchte, wirft jedenfalls ein mindestens aufklärungsbedürftiges hochbrisantes Licht auf die Agency der USA.
Der Befehlshaber des „Asow Regiments“, Gouverneur Nemyrowskyi, der Oligarch Igor Kolomojskij und die manisch russophobe Julija Timoschenko
Der berüchtigte Anführer des „Regiment Asow“ und wohl einflussreichste Neofaschist der Ukraine bzw. deren Sturmabteilungen, Andrej Biletskij, brüstete sich denn auch glaubhaft damit, dass die Charkiwer Fanszene von einer von ihm geleiteten faschistischen Gruppe beherrscht wird. Der von Kiew als Gouverneur eingesetzt Hardliner in Odessa, Wolodymyr Nemyrowskyj wiederum, verteidigte den Angriff auf das regierungskritische Anti-Maidan-Protestcamp als „rechtmäßig“, da mit diesem Sturm „Terroristen neutralisiert“ worden seien. Und die manisch russophobe orange Ex-Regierungschefin Julija Timoschenko reiste am Tag nach dem Pogrom extra nach Odessa an und verneigte sich respektvoll vor den Mordbrennern und Todschlägern mit den ungeheuerlichen Worten: „Ich will allen danken, die [gestern] nach Odessa kamen, um für die Ukraine zu kämpfen.“
Vor diesem Hintergrund erscheinen auch die Äußerungen der vom Westen hofierten „Gasprinzessin“ ein Monat zuvor in einem nochmals bluternsteren Licht. Auf die Frage, was mit den Millionen in der Ukraine lebenden Russen geschehen solle, antwortete sie, dass man sie am besten mit „Nuklearwaffen erledigen“ solle. Zugleich wolle sie sich mit ihren weitreichenden Verbindungen international gegen Russland einsetzen, „damit – verdammt – von Russland nicht einmal ein verbranntes Feld übrig bleibt“. Veröffentlichte Aussagen, die damals für ein kurzzeitiges Beben in der Weltöffentlichkeit sorgten, bevor man wieder zur Tagesordnung überging und die orange „Prinzessin“ und Oligarchin erneut taxfrei in die angebliche Phalanx der StreiterInnen für „das Gute“ gegen „das Böse“ eingemeindete.
Ähnliches ließe sich freilich ebenso vom Oligarchen und Asow-Förderer Igor Kolomojskij sagen, der zudem die ersten Freiwilligenbataillone gegen die Aufständischen im Südosten des Landes finanzierte und bis heute im Verdacht steht, auch den Angriff auf das Gewerkschaftshaus von Odessa alimentiert zu haben. Würde man um der lediglichen Vollständigkeit willen, für den bloßen Hinweis, dass Kolomojskij (zusammen mit Rinat Achmetow) zugleich einer der Hauptförderer Wolodymyr Selenskyjs war, heute nicht sogleich aus dem ‚demokratischen Verfassungsbogen‘ ausgeschlossen – wie es einst so schön hieß –, wäre zur Vervollständigung des Bildes natürlich auch dieser Hinweis gegeben.
Der (tiefe) Staat und das Odessa-Massaker – Interimspräsident Turtschinow und der Chef des ukrainischen Sicherheitsrats Parubij
Bereits recht schnell stellte sich aufgrund der Indizien jedoch schon seinerzeit der Verdacht ein, dass das Massaker von Odessa eventuell gar eine geplante Aktion unter der Ägide des damaligen Parlamentspräsidenten und nach dem Putsch gegen Janukowitsch ebenso vorübergehendem Interimspräsidenten der Ukraine Alexander Turtschinow (später Chef des ukrainischen Sicherheitsrats) und dessen damaligen Sicherheitsberater Andrij Parubij gewesen sein könnte. Parubij, während des Maidan-Putsches „Kommandeur des Maidans“ und einer der prominentesten Rechtsradikalen des Kiewer Regimes, ist auf zahlreichen Videos in intensiven Gesprächen mit den später losschlagenden Tätern zu sehen. Die kurz zuvor erfolgte Übergabe schusssicherer Westen an oben genannten Mykola Wolkow wurde bereits erwähnt. Unerwähnt blieb an vorhergehender Stelle, dass Wolkow, höchst wahrscheinlich eine der mutmaßlichen Schlüsselfiguren des Odessa-Massakers, Anfang 2015 angeblich an einer vermeintlichen, mysteriösen Lungenerkrankung verstarb. Turtschinow seinerseits gab 2017 in einem Interview mit der BBC offen zu, dass er im April 2014 den Befehl zur Anwendung von Gewalt gegen die Protestierenden im Gebiet gegeben hat und es aufgrund gewisser Hemmungen der ukrainischen Armee die einzige „Lösung“ gewesen sei, die „Patrioten“ (wie er sich ausdrückte) in den Kampf zu schicken.
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Das Massaker in Odessa war kein Betriebsunfall & die zwielichtige Rolle des seinerzeitigen CIA-Chefs
Die Abstinenz der Polizei bzw. die Untätigkeit der eintreffenden Bereitschaftspolizei, die das mörderische Treiben einfach gewähren ließ und dem Pogrom tatenlos zusah, die vielen weggedrückten Notrufe, die Untätigkeit der Feuerwehr (die jedoch von Rechten blockiert worden sein dürfte), wie eine Reihe weiterer schwerwiegender Indizien des äußerst gut organisierten und koordinierten Massakers, verweisen insgesamt auf eine abgekartete Operation.
Welche strategisch konkrete Rolle der kurz vor dem auf staatlichen Befehl sowie von rechtsextremen Rollkommandos und paramilitärischen faschistischen Milizen (wie den berüchtigten „Asow-Bataillone“ oder „Sammobrona-Kampfverband“, sowie „Aidar“- oder auch „Tornado“-Schergen) losgetretenen Bürgerkrieg gegen die östlichen Regionen dabei John Brennan spielte, kann bis heute nur gemutmaßt werden. Fest steht allerdings, dass der CIA-Direktor (wie auch die Agency unüblicher Weise bestätigte) kurz bevor der damalige ukrainische Interimsministerpräsident Arsenij Jazenjuk den Einsatz der Armee gegen die Aufständischen und Streikenden im Donbass befahl, Kiew besucht hat. Ab 15. April zog die ukrainische Armee dann zusammen mit einer kaum überblickbaren Anzahl – von Innenminister Arsen Awakow strikt gedeckten – rechtsradikalen und faschistischen Milizen gen Osten gegen das eigene Volk. Angefangen vom berüchtigten, im Zuge des Ukrainekriegs weiter verklärten, faschistischen „Asow-Bataillon“, über die paramilitärischen Milizverbände des „Führers“ des Rechten Sektors, Dimitro Jarosch, zu den Milizen der Bandera-Leute und anderer rechtsextremer und faschistischer Paramilitärs, sowie ausländischer Söldner und oligarchischer Privatarmeen. Ab dem übrigens selben 2. Mai des Odessa-Pogroms flog auch die ukrainische Luftwaffe ihre ersten Luftangriffe gegen ihre Anti-Maidan gesinnten Landleute. Dass Brennan, Spezialist für „Anti-Terror“-Operationen und ausgewiesener Befürworter der mit 9/11 von Washington legalisierten Folterpraktiken, kurz vor der Eskalation des Konflikts zum „längsten Krieg in Europa seit 1945“ (wie Ulrich Heyden den mit unterschiedlicher Intensität seit 2014 geführten, verheimlichten Krieg gegen den Donbass jüngst bezeichnete), Kiew besuchte, wirft jedenfalls ein mindestens aufklärungsbedürftiges hochbrisantes Licht auf die Agency der USA.
Der Befehlshaber des „Asow Regiments“, Gouverneur Nemyrowskyi, der Oligarch Igor Kolomojskij und die manisch russophobe Julija Timoschenko
Der berüchtigte Anführer des „Regiment Asow“ und wohl einflussreichste Neofaschist der Ukraine bzw. deren Sturmabteilungen, Andrej Biletskij, brüstete sich denn auch glaubhaft damit, dass die Charkiwer Fanszene von einer von ihm geleiteten faschistischen Gruppe beherrscht wird. Der von Kiew als Gouverneur eingesetzt Hardliner in Odessa, Wolodymyr Nemyrowskyj wiederum, verteidigte den Angriff auf das regierungskritische Anti-Maidan-Protestcamp als „rechtmäßig“, da mit diesem Sturm „Terroristen neutralisiert“ worden seien. Und die manisch russophobe orange Ex-Regierungschefin Julija Timoschenko reiste am Tag nach dem Pogrom extra nach Odessa an und verneigte sich respektvoll vor den Mordbrennern und Todschlägern mit den ungeheuerlichen Worten: „Ich will allen danken, die [gestern] nach Odessa kamen, um für die Ukraine zu kämpfen.“
Vor diesem Hintergrund erscheinen auch die Äußerungen der vom Westen hofierten „Gasprinzessin“ ein Monat zuvor in einem nochmals bluternsteren Licht. Auf die Frage, was mit den Millionen in der Ukraine lebenden Russen geschehen solle, antwortete sie, dass man sie am besten mit „Nuklearwaffen erledigen“ solle. Zugleich wolle sie sich mit ihren weitreichenden Verbindungen international gegen Russland einsetzen, „damit – verdammt – von Russland nicht einmal ein verbranntes Feld übrig bleibt“. Veröffentlichte Aussagen, die damals für ein kurzzeitiges Beben in der Weltöffentlichkeit sorgten, bevor man wieder zur Tagesordnung überging und die orange „Prinzessin“ und Oligarchin erneut taxfrei in die angebliche Phalanx der StreiterInnen für „das Gute“ gegen „das Böse“ eingemeindete.
Ähnliches ließe sich freilich ebenso vom Oligarchen und Asow-Förderer Igor Kolomojskij sagen, der zudem die ersten Freiwilligenbataillone gegen die Aufständischen im Südosten des Landes finanzierte und bis heute im Verdacht steht, auch den Angriff auf das Gewerkschaftshaus von Odessa alimentiert zu haben. Würde man um der lediglichen Vollständigkeit willen, für den bloßen Hinweis, dass Kolomojskij (zusammen mit Rinat Achmetow) zugleich einer der Hauptförderer Wolodymyr Selenskyjs war, heute nicht sogleich aus dem ‚demokratischen Verfassungsbogen‘ ausgeschlossen – wie es einst so schön hieß –, wäre zur Vervollständigung des Bildes natürlich auch dieser Hinweis gegeben.
Der (tiefe) Staat und das Odessa-Massaker – Interimspräsident Turtschinow und der Chef des ukrainischen Sicherheitsrats Parubij
Bereits recht schnell stellte sich aufgrund der Indizien jedoch schon seinerzeit der Verdacht ein, dass das Massaker von Odessa eventuell gar eine geplante Aktion unter der Ägide des damaligen Parlamentspräsidenten und nach dem Putsch gegen Janukowitsch ebenso vorübergehendem Interimspräsidenten der Ukraine Alexander Turtschinow (später Chef des ukrainischen Sicherheitsrats) und dessen damaligen Sicherheitsberater Andrij Parubij gewesen sein könnte. Parubij, während des Maidan-Putsches „Kommandeur des Maidans“ und einer der prominentesten Rechtsradikalen des Kiewer Regimes, ist auf zahlreichen Videos in intensiven Gesprächen mit den später losschlagenden Tätern zu sehen. Die kurz zuvor erfolgte Übergabe schusssicherer Westen an oben genannten Mykola Wolkow wurde bereits erwähnt. Unerwähnt blieb an vorhergehender Stelle, dass Wolkow, höchst wahrscheinlich eine der mutmaßlichen Schlüsselfiguren des Odessa-Massakers, Anfang 2015 angeblich an einer vermeintlichen, mysteriösen Lungenerkrankung verstarb. Turtschinow seinerseits gab 2017 in einem Interview mit der BBC offen zu, dass er im April 2014 den Befehl zur Anwendung von Gewalt gegen die Protestierenden im Gebiet gegeben hat und es aufgrund gewisser Hemmungen der ukrainischen Armee die einzige „Lösung“ gewesen sei, die „Patrioten“ (wie er sich ausdrückte) in den Kampf zu schicken.
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•NEUER BEITRAG03.05.2023, 03:12 Uhr
Nutzer / in | |
FPeregrin | |
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Bekenntnisse und Beweise stoßen auf taube Ohren der „Qualitäts-Medien“ des Westens
All dies wird von den „Leit-Medien“ des Westens allerdings ebenso hartnäckig und erbarmungslos ‚weggedrückt‘ und ‚umgangen‘, wie die Notrufe während des Odessa-Pogroms 2014. Selbst ein medialer Affront, wie das Ersuchen Kiews an das französische Fernsehen, den Film des französischen Dokumentarfilmers Paul Moreira zu Rolle rechtsextremer paramilitärischer Gruppen beim Massaker von Odessa („Masken der Revolution“) nicht auszustrahlen, ist da journalistisch schon mal uninteressant. Das gilt natürlich noch umso mehr hinsichtlich kaltgestellter unliebsamer ukrainischer JournalistInnen, wie etwa Yuri Tkachev (um nur einen Standeskollegen der transatlantischen JournalistInnenzunft zu nennen), der sich im Land seinerzeit mit seinen Recherchen zum Massaker in Odessa einen Namen gemacht hat. Seit seiner vorübergehenden, zweimonatigen Inhaftierung im Frühjahr 2022 ist seine Stimme ohne jedes Echo der Weltöffentlichkeit schlicht verstummt.
Natürlich, zum einen ist man einem regelrechten Delirium des Kriegsgetrommels verfallen, in dem keine Befleckung des säuberlich gestrickten westlichen Kriegs-Narrativs ein Bürgerrecht hat, zum anderen macht es auch keinen schlanken Fuß vom etwa, nachdem er als Staatspräsident Georgiens in die Wüste geschickt wurde, nach kurzem US-Aufenthalt in die Ukraine berufenen Saakaschwili, vor zwei EU-Fahnen stehend, zu berichten, wie er einem Redner sichtlich beipflichtend zuhört, der zum Besten gibt: „Eines ist allen klar: Diejenigen, die wir am 2. Mai nicht bekamen, sind alle noch hier.“ Und mit Blick auf die für diesen „Pro-Westler“ offensichtlich bittere Wahlniedererlage des nun Kiewschen Söldners Saakaschwilis: „Damals haben wir nicht aufgegeben“ (gegen Janukowitsch „Partei der Regionen“): „Werden wir jetzt aufgeben?“ Natürlich nicht, bewusst des Umstands, dass sich die bellizistische Allparteienkoalition von Demokraten über Republikaner in den USA, über Christdemokraten, Rosarote, Oliv-Grüne und andere Farbschattierungen in Europa (siehe etwa auch die neuen Rechtskoalitionen Italiens oder Finnlands) mit Inbrunst heiser schreien wird am faschistischen Gruß „Slawa Ukrajini“ („Ruhm der Ukraine“) – der ohne die erwarte Erwiderung „Den Helden Ruhm“ (allen voran den Nazi-Kollaborateuren der Bandera-Faschisten) allerdings nicht selten dem eiskalten Todesurteil für den Nicht-Erwidernden dient.
Die Kiewer Sabotage der Aufklärung des Pogroms & der Verrat westlicher Gewerkschaften
Die Aufklärung des Pogroms wird von Kiew und der ukrainischen Justiz bis heute sabotiert – wie einst auch der Europarat kritisierte. Sowohl was die unmittelbaren Täter, wie erst recht die Hintermänner betrifft. Bis heute wurde niemand für das Odessa-Massaker vor Gericht gestellt, geschweige denn verurteilt, obwohl Hunderte von Zeugen aussagten, Täter identifiziert wurden, es zahlreiche Videoaufnahmen und Fotos von den Vorfällen, sowie sogar Eingeständnisse gibt. In diesem Schutz des über das Verbrechen gelegten Schleiers zeigten sich zu den Jahrestagen des Massakers in der Vergangenheit denn auch immer wieder Rechtsradikale und Faschisten mit Todesgeruch geschwängertem Stolz auf den Straßen Odessas und nennen den Tag des Blutrausches unverhohlen einen „Fest- und Feiertag“. Die beiden neben Wolkow festgenommenen Täter, der Maidan-Aktivist Wsewolod Gontscharewski (der von zahlreichen Zeugen als einer jener identifiziert wurde, die mit Eisenstangen auf wehrlos am Boden Liegende einschlug) wurde ebenso freigesprochen wie der Maidan-Aktivist Sergej Chodjak (der mit einer abgesägten Jagdflinte mehrere Polizisten, Regierungsgegner und Journalisten angeschossen hat, darunter den Chefredakteur der Internetzeitung „Dumskaja“, Jewgeni Losinski, der schließlich seinen Verletzungen erlag) kurz nach seiner Festnahme wieder freigelassen wurde.
Dass auch der Europarat und die Vereinten Nationen unisono die Ermittlungen und die Kiewer Sabotage seit Jahren scharf kritisier(t)en und den ukrainischen Behörden und der ukrainischen Justiz das vernichtende Urteil ausstellten „gar nicht gewillt“ zu sein, „die Verantwortlichen wirklich zu ermitteln und strafrechtlich zu verfolgen“, spielte im Zusammenhang der absonderlichen Verklärung der Ukraine nie wirklich eine Rolle. Selbst unter vielen europäischen Gewerkschaften, die bis heute vielfach die Augen vor dem Pogrom der Prokuristen und faschistischen Stoßtrupps des nationalistischen, ukrainischen Oligarchen-Regimes schließen. „Acht Jahre nach dem Massaker“, so Unai Aranzadi im Vorjahr und im 9. Jahr des ‚vergessenen‘ Pogroms wohl noch symbolträchtiger, „ist am Fuße des Hauses der Gewerkschaften nur noch ein Graffiti zu sehen, auf dem in düsterem Zynismus zu lesen ist: `In Richtung Tod‘“.
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Bekenntnisse und Beweise stoßen auf taube Ohren der „Qualitäts-Medien“ des Westens
All dies wird von den „Leit-Medien“ des Westens allerdings ebenso hartnäckig und erbarmungslos ‚weggedrückt‘ und ‚umgangen‘, wie die Notrufe während des Odessa-Pogroms 2014. Selbst ein medialer Affront, wie das Ersuchen Kiews an das französische Fernsehen, den Film des französischen Dokumentarfilmers Paul Moreira zu Rolle rechtsextremer paramilitärischer Gruppen beim Massaker von Odessa („Masken der Revolution“) nicht auszustrahlen, ist da journalistisch schon mal uninteressant. Das gilt natürlich noch umso mehr hinsichtlich kaltgestellter unliebsamer ukrainischer JournalistInnen, wie etwa Yuri Tkachev (um nur einen Standeskollegen der transatlantischen JournalistInnenzunft zu nennen), der sich im Land seinerzeit mit seinen Recherchen zum Massaker in Odessa einen Namen gemacht hat. Seit seiner vorübergehenden, zweimonatigen Inhaftierung im Frühjahr 2022 ist seine Stimme ohne jedes Echo der Weltöffentlichkeit schlicht verstummt.
Natürlich, zum einen ist man einem regelrechten Delirium des Kriegsgetrommels verfallen, in dem keine Befleckung des säuberlich gestrickten westlichen Kriegs-Narrativs ein Bürgerrecht hat, zum anderen macht es auch keinen schlanken Fuß vom etwa, nachdem er als Staatspräsident Georgiens in die Wüste geschickt wurde, nach kurzem US-Aufenthalt in die Ukraine berufenen Saakaschwili, vor zwei EU-Fahnen stehend, zu berichten, wie er einem Redner sichtlich beipflichtend zuhört, der zum Besten gibt: „Eines ist allen klar: Diejenigen, die wir am 2. Mai nicht bekamen, sind alle noch hier.“ Und mit Blick auf die für diesen „Pro-Westler“ offensichtlich bittere Wahlniedererlage des nun Kiewschen Söldners Saakaschwilis: „Damals haben wir nicht aufgegeben“ (gegen Janukowitsch „Partei der Regionen“): „Werden wir jetzt aufgeben?“ Natürlich nicht, bewusst des Umstands, dass sich die bellizistische Allparteienkoalition von Demokraten über Republikaner in den USA, über Christdemokraten, Rosarote, Oliv-Grüne und andere Farbschattierungen in Europa (siehe etwa auch die neuen Rechtskoalitionen Italiens oder Finnlands) mit Inbrunst heiser schreien wird am faschistischen Gruß „Slawa Ukrajini“ („Ruhm der Ukraine“) – der ohne die erwarte Erwiderung „Den Helden Ruhm“ (allen voran den Nazi-Kollaborateuren der Bandera-Faschisten) allerdings nicht selten dem eiskalten Todesurteil für den Nicht-Erwidernden dient.
Die Kiewer Sabotage der Aufklärung des Pogroms & der Verrat westlicher Gewerkschaften
Die Aufklärung des Pogroms wird von Kiew und der ukrainischen Justiz bis heute sabotiert – wie einst auch der Europarat kritisierte. Sowohl was die unmittelbaren Täter, wie erst recht die Hintermänner betrifft. Bis heute wurde niemand für das Odessa-Massaker vor Gericht gestellt, geschweige denn verurteilt, obwohl Hunderte von Zeugen aussagten, Täter identifiziert wurden, es zahlreiche Videoaufnahmen und Fotos von den Vorfällen, sowie sogar Eingeständnisse gibt. In diesem Schutz des über das Verbrechen gelegten Schleiers zeigten sich zu den Jahrestagen des Massakers in der Vergangenheit denn auch immer wieder Rechtsradikale und Faschisten mit Todesgeruch geschwängertem Stolz auf den Straßen Odessas und nennen den Tag des Blutrausches unverhohlen einen „Fest- und Feiertag“. Die beiden neben Wolkow festgenommenen Täter, der Maidan-Aktivist Wsewolod Gontscharewski (der von zahlreichen Zeugen als einer jener identifiziert wurde, die mit Eisenstangen auf wehrlos am Boden Liegende einschlug) wurde ebenso freigesprochen wie der Maidan-Aktivist Sergej Chodjak (der mit einer abgesägten Jagdflinte mehrere Polizisten, Regierungsgegner und Journalisten angeschossen hat, darunter den Chefredakteur der Internetzeitung „Dumskaja“, Jewgeni Losinski, der schließlich seinen Verletzungen erlag) kurz nach seiner Festnahme wieder freigelassen wurde.
Dass auch der Europarat und die Vereinten Nationen unisono die Ermittlungen und die Kiewer Sabotage seit Jahren scharf kritisier(t)en und den ukrainischen Behörden und der ukrainischen Justiz das vernichtende Urteil ausstellten „gar nicht gewillt“ zu sein, „die Verantwortlichen wirklich zu ermitteln und strafrechtlich zu verfolgen“, spielte im Zusammenhang der absonderlichen Verklärung der Ukraine nie wirklich eine Rolle. Selbst unter vielen europäischen Gewerkschaften, die bis heute vielfach die Augen vor dem Pogrom der Prokuristen und faschistischen Stoßtrupps des nationalistischen, ukrainischen Oligarchen-Regimes schließen. „Acht Jahre nach dem Massaker“, so Unai Aranzadi im Vorjahr und im 9. Jahr des ‚vergessenen‘ Pogroms wohl noch symbolträchtiger, „ist am Fuße des Hauses der Gewerkschaften nur noch ein Graffiti zu sehen, auf dem in düsterem Zynismus zu lesen ist: `In Richtung Tod‘“.
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