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Die Ereignisse

Die chinesische Nachrichtenagentur Xinhua meldet:

Gestern Sonntag, kam es in Urumqui, Provinz Sinkiang, zu blutigen Riots. Es soll 140 Tote gegeben haben, aber wahrscheinlich ist die Zahl noch nicht vollstaendig. 828 Menschen wurden verletzt. 261 Fahreuge wurden verbrannt, darunter 191 Busse, 10 Taxi und 2 Polizeiautos. 203 Geschaefte und 14 Wohnungen wurden zerstoert. Unter den Toten und Verletzten sind sowohl Polizisten als auch Passanten, die den Randalierern zufaellig in die Haende fielen und ausgeraubt, verpruegelt oder getoetet wurden. Die Mehrzahl der Opfer scheinen Han-Chinesen zu sein.

Die Randalierer zogen, bewaffnet mit Messern, Pruegeln und Steinen durch die Strassen. "Mehrere Hundert" sollen festgenommen worden sein. Die Umgebung der Stadt wurde abgeriegelt, um die Teilnehmer des Riots an der Flucht zu hindern. An Strassen-Kontrollpunkten werden Fahrzeuge kontrolliert. In der Stadt patroulliert die Polizei. Den ganzen Tag ueber bekaempfte die Feuerwehr die gelegten Braende.

Nach Behoerdenangaben ist "die Ordnung wiederhergestllet". Es herrsche "gespannte Ruhe". Die Menschen haben Angst. Normalerweise vielbesuchte Maerkte bleiben leer. Ohnehin haben nur wenige Marktstaende geoeffnet.

Das Szenario erinnert sehr an das in Lhasa/Tibet im Fruehjahr.

Was dahinter steckt

Xinjiang, Urumqui

Urumqui ist die Hauptstadt des Uigurischen Autonomen Gebietes Xinjiang. Xinjiang zaehlt ca 21 Millionen Einwohner, die Hauptstadt ca. 2 Millionen. In der Stadt konzentrieren sich auch die eingewanderten Han-Chinesen, die hier ungefaehr 75 % der Bevoelkerung ausmachen. Hauptwirtschaftszweige sind die Oel-, Textil- und Eisen- und Stahlindustrie. In Urumqui steht der groesste Windpark Chinas.
Xinhua berichtet, hinter den Gewaltaktionen stecke der Uigurische Weltkongress. Diese Organisation hatte ihre Anhaenger kuerzlich via Internet aufgerufen, "beherzter" zu sein und "etwas Grosses zu tun". Am vergagenen Samstag, also dem Vortag der Riots, rief sie zu Demonstrationen fuer Sonntag auf und benannte die Sammelplaetze in Urumqui. Sonntag um sieben Uhr morgens sammelten sich die Marodeure und zogen von dort aus durch die Stadt.

Der Uigurische Weltkongress wurde im April 2004 in Muenchen gegruendet. Dabei fusionierten der Ost-turmenische Nationalkongress mit dem Weltkongress der Uigurischen Jugend zu dieser neuen Organisation.

Sie hat ihren Sitz in Washington DC. Die dritte Generalversammlung fand im Mai 2009 in Washington statt.

Der Uigurische Weltkongress charakterisiert sich auf seiner "offiziellen" deutschsprachigen Internet-Seite (http://uyghurcongress.org ) so: "Der WUC ist eine gewaltfreie und friedliche Oppositionsbewegung gegen die chinesische Besetzung Ots-Turkestan(s), welche die bedingungslose Einhaltung der internationalen Menschenrechtsstandards ... fordert genauso wie das Festhalten an den Prinzipien des demokratischen Pluralismus. Darueberhinaus steht der WUC fuer die Ablehnung des Totalitarismus, der religioesen Intolerenz und des Terrorismus als Instrument der Politik."

- Dafuer steht er, und zwar mit Messern und Pruegeln, Brandschatzung und rassistischen Pogromen, demokratisch und gewaltlos eben.

Die Anfuehrerin dieser Organisation ist Rebiya Kadeer, eine ehemalige Unternehmerin in China, die 1999 wegen Vergehen gegen die nationale Sicherheit verhaftet wurde. Sie flog 2005 zur "medizinischen Behandlung" in die USA aus. Die zitierte Internet-Seite bezeichnet sie als "die Fuehrerin und geistige Mutter aller Uiguren". ... "Bevor Frau Rebiya Kadeer als Praesidentin des WUC kam, hatte sie die Stiftung fuer Menschenrechte und Demokratie der Uiguren ... begruendet und leitete sie die in Washington DC ansaessige() Organistion Uighurisch-amerikanische Vereinigung."

Ueber einen weiteren Fuehrer der Organsaition heisst es auf dieser Seite: "Herr Erkin Alptekin ... ist ... ein enger Freund des Dalai Lama, des geistigen Fuehrers des tibetanischen Volkes."