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Jose Saramago ist im Alter von 87 Jahren auf Lanzarote gestorben. Die portugiesische Regierung hat eine zweitägige Staatstrauer angeordnet. Zu den Trauerfeierlichkeiten kommt auch eine spanische Delegation mit der stellvertretenden Ministerpräsidentin de la Vega.

Saramogos Leichnam wir heute eingeäschert. Eine Hälfte der Asche kommt in seinen Heimatort Azingha, die andere soll am Fuß einer Olive im Garten seines Hauses auf Lanzarote aufbewahrt werden. Auf Lanzarote hat er die letzten siebzehn Jahre seines Lebens verbracht.

Saramago stammt aus einer Landarbeiterfamilie. Den Besuch des Gymnasiums musste er abbrechen, weil seine Eltern die notwendigen Mittel nicht aufbringen konnten. Er lernte danach Maschinenschlosser. Später arbeitete er als Büroangestellter.

1969 trat er in die kommunistische Partei ein, der er bis zu seinem Tod angehörte. Er kämpfte gegen die Salazar-Diktatur. Nach der Nelkenrevolution von 1974 wurde er stellvertretender Chefredakteur des Diario de Noticias.

1966 erschien sein erster Gedichtband. Seit 1980 lebte er von seiner Literatur. 1988 erhielt er als erster Portugiese den Literatur-Nobelpreis.

Einige seiner Texte:
  • Das steinerne Floss
  • Todesjahr des Ricardo Reis
  • Hoffnung im Alentejo
  • Das Evangelium nach Jesus Christus
  • Alle Namen.

Saramagos literarisches Werk hat ihn zu einem Mann gemacht, an dem der bürgerliche Kulturbetrieb nicht vorbeikam. In Portugal ist er zu einer nationalen Identifikationsfigur geworden.

Aber der "authentische" Saramago ist ein anderer: Er ist ein Sohn und ein Symbol seiner sozialen Klasse. Aus ihrem Blickwinkel nahm er die Welt war und schrieb er seine Texte. Er ist eine Stimme der Arbeiterklasse und der Armen. Das wird er auch nach seinem Tod für lange Zeit bleiben.

Wie gut, dass Du gelebt hast, Genosse.